Wiki der Zerspanung

Tauchen Sie ein in die Welt der Zerspanung mit Gühring! Unser digitales Nachschlagwerk bietet fundiertes Fachwissen im Wiki-Format. Von Bohren über Fräsen bis Gewinden beantworten wir die wichtigsten Fragen kurz und verständlich. Und für aktuellste Informationen wird unser Zerspanungs-Wiki kontinuierlich durch neues Wissen erweitert.

Einfluss von Korngröße und Kobaltgehalt

Bei Hartmetall handelt es sich um ein Sinterwerkstoff, der vorwiegend aus Wolframkarbid und einem Bindemittel hergestellt wird. Für die finale Herstellung von Zerspanungswerkzeugen wird als Hauptbindemittel in der Regel Kobalt (Co) eingesetzt. Der Anteil liegt hierbei bei rund 90-94% Wolframkarbid (Verstärkungsphase) und 6-10% Kobalt (Matrix, Bindemittel, Zähigkeitskomponente). Aber auch andere Bindematerialien, wie Nickel (Ni), Eisen (Fe) und Nickel-Chrom (NiCr), haben in der heutigen Hartmetallproduktion einen festen Platz.
Der Bindemittelanteil und die Korngröße haben entscheidenden Einfluss auf die spezifischen Eigenschaften der Hartmetallsorte:

Mit einer geringeren Korngröße und einem geringeren Anteil von Kobalt entsteht ein sehr hartes Gefüge.
Nehmen dagegen der Kobaltgehalt und die Korngröße zu, so erhöht sich die Bruchzähigkeit.
Ist demgegenüber eine hohe Biegebruchfestigkeit gewünscht, wird ein möglichst kleines Korn mit einem hohen Anteil von Kobalt eingesetzt.

Unsere Experten aus dem Bereich Hartmetall entwickeln individuelle Lösungen auf Ihre Problemstellung. Das Team steht Ihnen bei allen Fragen gerne fachmännisch zur Seite.
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Einlippenbohrer, Einspannhülsen

Bei einem Einlippenbohrer handelt es sich um ein einschneidiges Bohrwerkzeug ohne Selbstzentrierung. Beim Anbohren wird das Werkzeug durch eine Bohrbuchse geführt oder es kommt vorab zu einer Pilotbohrung. Der Einlippenbohrer EB 80 von Gühring beispielsweise, besteht aus drei Teilen:

  1. Dem Hartmetallkopf, auf den die Schneidengeometrie und Umfangsform geschliffen wird.
  2. Einem Rohr mit einer Sicke, welche als Spanraum dient.
  3. der Einspannhülse zum Spannen des Werkzeugs.

Der Hartmetallkopf, das Rohr und die Einspannhülse werden miteinander verlötet. Das flexible Rohr stützt sich in der Bohrwand ab und ermöglicht somit Bohrtiefen von mehreren Metern. Beim Schleifen der Umfangsform werden Führungsleisten erzeugt, die den Einlippenbohrer in der Bohrung führen. Sowohl bei der Umfangsform als auch bei der Spitzengeometrie gibt es verschiedene Ausführungen.

Für die Tieflochbohrer gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Einspannhülsen. Für sehr kleine Tieflochbohrungen oder große Losgrößen bis Ø 12 ist der Einlippenbohrer EB 100 von Gühring die beste Wahl. Für große Durchmesser bietet sich das flexible Wechselplattensystem des EB 800 von Gühring an.

In unserem Gühring Online-Shop finden Sie eine große Auswahl an Einlippenbohrern und Einspannhülsen.
Oder brauchen Sie eine individuelle Unterstützung? Gerne helfen wir Ihnen weiter. Kontaktieren Sie uns jetzt.

Wie führt man eine Tieflochbohrung auf einer Tieflochbohrmaschine durch?

Bei einer Tieflochbohrung auf einer Tieflochbohrmaschine werden zuerst die Lünettenbuchse und das Dichtgehäuse auf das Werkzeug geschoben. Im Anschluss wird das Werkzeug eingebaut und mit einer Spannschraube befestigt. Die Lünettenbuchse wird auf der Lünette fixiert. Anschließend fährt das Werkzeug in den Spänekasten und das Dichtgehäuse wird befestigt. Danach fährt das Werkzeug weiter in die Bohrbuchse. Die Bohrbuchse führt das Werkzeug beim Anbohren, eine Pilotbohrung ist daher nicht erforderlich. Das Werkstück wird an die Bohrbuchse angepresst.
Der Bohrzyklus, der aus Kühlschmiermedium, Drehzahl und Vorschub besteht, wird gestartet.
Das Bohrwerkzeug bohrt dann direkt und ohne zu Entspanen auf die gewünschte Bohrtiefe. Das Werkzeug wird mit sogenannten Lünetten geführt, deren Anzahl sich je nach Bohrtiefe erhöht. Diese werden dann im Laufe des Bohrprozesses wie eine Ziehharmonika zusammengeschoben.

Sie brauchen Unterstützung im Bereich Tieflochbohren? Gerne helfen wir Ihnen weiter. Kontaktieren Sie uns jetzt.

Tieflochbohren auf der Tieflochbohrmaschine: So geht’s

Einsatzbereiche für HM-Werkzeuge

Hartmetalle werden heutzutage hauptsächlich für die Werkzeugherstellung von spanabhebenden Werkzeugen, wie z.B. Bohrern oder Fräsern verwendet. Hartmetall ist ein Verbundwerkstoff, der aus einem Härteträger, dem Wolframkarbid, und einer zähen Komponente, dem Kobalt, besteht. Kobalt dient dabei als Einbettmasse, beziehungsweise eine Art „Klebstoff“, in dem sich die Hartstoffpartikel verteilen.

Üblicherweise besteht Hartmetall zu etwa 90% aus Wolframkarbid und zu etwa 10% aus Kobalt. Die Wolframkarbidkörner sind durchschnittlich etwa 0,5 bis 1 Mikrometer groß.
Da Hartmetall die doppelte Härte sowie eine höhere Temperaturbeständigkeit im Vergleich zu Schnellarbeitsstahl besitzt, erreicht Hartmetall höhere Schnittwerte, Standzeiten und Bohrungsqualitäten.
Grundsätzlich gilt: je härter der Schneidstoff, desto geringer seine Zähigkeit.

Der größte Teil von Gührings Hartmetall wird für die Fertigung von spanabhebenden Werkzeugen verwendet.

Die Anforderungen und Einsatzbereiche für spanabhebende Hartmetallwerkzeuge lassen sich gut in drei Kategorien einteilen:

  • Die Bearbeitung mit zähen Hartmetallen, universellen Hartmetallen und Hartmetallen mit höherer Härte.
    So werden Werkzeuge aus zähem Hartmetall bei schwierigen Schnittbedingungen benötigt, wie zum Beispiel bei Bearbeitungen auf instabilen, leistungsschwächeren Maschinen und bei vibrationsanfälligen Bearbeitungen.
  • Kategorie zwei bezieht sich auf universelle Hartmetalle bei stabilen Schnittbedingungen.
  • Die Bearbeitung harter oder „abrasiver“ Werkstoffe, das heißt Werkstoffe mit schleifender und dadurch abnutzender Wirkung, können das Werkzeug schnell stumpf werden oder brechen lassen. Deswegen ist bei der Hartbearbeitung mit stabilen Schnittbedingungen ein Hartmetall mit höherer Härte erforderlich.

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